Energiemessung

Wie wird die Energiemessung heute durchgeführt?

Erdgasverbrauchern wird ihr Energieverbrauch traditionell in kWh in Rechnung gestellt. Die Gaszähler, die zur Messung dieses Verbrauchs verwendet werden, sind jedoch nur in der Lage, das Volumen des durch sie hindurchströmenden Gases zu messen. Die große Mehrheit der heute verwendeten Zähler ist nicht in der Lage, das Volumen zu messen und dabei die erforderlichen Korrekturen für Temperatur- und Druckschwankungen zu berücksichtigen.

Um den Energieverbrauch zu ermitteln, müssen die Gasversorgungsunternehmen das Standardvolumen und den Brennwert des Gases kennen, das jeder Verbraucher erhält:
Energie = Normvolumen * Brennwert

Heutzutage wird dieses Problem durch die Installation von Gaschromatographen an den Einspeisepunkten des Netzes und durch allgemeine Annahmen über die Temperatur und den Druck des an die Verbraucher gelieferten Gases gelöst. Ebenso wird davon ausgegangen, dass alle Verbraucher jenseits der Einspeisepunkte Gas von gleicher Qualität erhalten.

Wie sieht die Zukunft der Energiemessung aus?

Der aktuelle Trend in der weltweiten Energieversorgung geht dahin, fossile Brennstoffe durch erneuerbare Energien zu ersetzen. Im Zusammenhang mit Erdgas wird erwartet, dass dieser Übergang in der Form erfolgt, dass Erdgas schrittweise durch Biomethan und Wasserstoff ersetzt wird, bevor möglicherweise auf reinen Wasserstoff umgestellt wird.

Folglich veröffentlichen viele Länder derzeit ihre Wasserstoffstrategien und passen ihre Politik an, um sich auf diesen Übergang vorzubereiten; so müssen im Vereinigten Königreich und in den Niederlanden ab 2025 alle verkauften Heizkessel wasserstofftauglich sein. Gleichzeitig werden weltweit zahlreiche Pilotprojekte gestartet, um zu testen, ob die Netze für die Einführung erneuerbarer Gase - insbesondere von Wasserstoff, dessen Eigenschaften sich deutlich von denen des Erdgases unterscheiden - bereit sind.

Die Produktion von erneuerbaren Gasen wird wesentlich dezentraler sein als die derzeitige Gasversorgung. Durch die Einspeisung dieser erneuerbaren Gase in das Netz wird sich die Zahl der Einspeisepunkte voraussichtlich stark vervielfachen und der Brennwert des an die Endverbraucher abgegebenen Gases variieren.

Da sich das Problem in Zukunft noch verschärfen und mehr Nutzer betreffen wird, ist ein neuer Ansatz für die Gasabrechnung erforderlich. Die umfassendste Lösung besteht darin, die getrennte Messung von Durchfluss und Brennwert abzuschaffen und die Zähler mit der direkten Messung der Energie zu beauftragen. Die Thermomassentechnologie von Sensirion ist für diese Aufgabe einzigartig gut gerüstet. 

Die Gaszählermodule von Sensirion messen das Volumen von Erdgas, Biomethan, Wasserstoff und Wasserstoffgemischen und korrigieren dabei Temperatur und Druck. Eine natürliche Erweiterung der Sensirion-Technologie ermöglicht die direkte Energiemessung mit einer Genauigkeit der OIML R140 Klasse B (1%) oder C (2%) bei der Brennwertmessung und der Klasse 1.5 bei der Volumenstrommessung (OIML R137). Sobald die Vorschriften eine direkte Energiemessung mit CV-Messung der Genauigkeitsklasse B oder C erlauben, wird Sensirion eine wirtschaftliche, mit Wasserstoff und Biomethan kompatible Lösung anbieten, um Volumen- und Brennwertmessung in einem Gaszähler zu kombinieren.