Im vergangenen Jahr brachten wir so viele neue Produkte auf den Markt wie noch nie zuvor in der Geschichte unseres Unternehmens. Mit dem Launch des weltweit kleinsten CO2-Sensors gelang uns Anfang 2021 ein echter Coup. Doch nicht nur die Grösse des Sensors von lediglich 10.1 x 10.1 x 6.5 mm3, sondern auch das fotoakustische Messprinzip stellte dabei in der CO2-Sensorik ein absolutes Novum dar. Doch wie hinter jedem unserer Sensoren steckt eine lange Geschichte zahlreicher Entwicklungsschritte, an welcher Mitarbeitende aus den unterschiedlichsten Abteilungen massgeblich beteiligt waren.
Wie jede Erfolgsstory begann auch diese mit einer verrückten Idee. In diesem Fall war es diejenige von Thomas Uehlinger, welcher sich Anfang 2016 als Entwicklungsingenieur in den Kopf setzte, den weltweit kleinsten CO2- Sensor herzustellen, der zudem auf dem fotoakustischen Messprinzip basiert. Ohne die Gewissheit, ob ein CO2-Sensor mittels dieses Messprinzips überhaupt akkurat messen kann, machte sich Thomas an einen ersten Prototyp. Ausgerüstet mit seinem Ehrgeiz, der Freude an der Tüftelei sowie neben High-Tech-Komponenten auch einer Hand voll handelsüblicher Materialen aus dem Baumarkt, stellte sich schon nach kurzer Zeit ein erster Erfolg ein. Sein erster Prototyp produzierte bereits ebenbürtige Messergebnisse wie herkömmliche CO2-Sensoren. Vom kleinsten Sensor der Welt konnte zu jenem Zeitpunkt jedoch noch kaum die Rede sein, der Grundstein war hingegen gelegt und man entschloss sich das Projekt unter der Leitung von Thomas weiter zu verfolgen. Gemeinsam mit einem neu gebildeten Projektteam gelang es ihm dabei den Sensor von Prototyp zu Prototyp stets zu verbessern. Dabei galt es nebst rein technischen Aspekten nun auch, die Bedürfnisse potenzieller Kunden zu berücksichtigen.
„Als Projektleiter koordinierte ich die Entwicklung des Sensors und versuchte dabei stets, die unterschiedlichen Anforderungen des Marktes mit den technischen Möglichkeiten bestmöglich zu vereinen.“
Thomas Uehlinger, Senior Project Leader
Unterstützung erhielten Thomas und seine Abteilung hierbei von Produktmanager Marco Gysel. Als Verantwortlicher für die Produktstrategie suchte er parallel zum Entwicklungsteam auf dem Markt nach potenziellen Anwendungsbereichen und entsprechenden Abnehmern für den neuen Sensor. Die Resultate seiner Marktanalyse flossen dann wiederum direkt in den Entwicklungsprozess mit ein.
„Wenn wir nicht genau darauf achten, dass unser Produkt bestmöglich den Bedürfnissen unserer Kunden entspricht, entwickeln wir im Worst Case einen einzigartigen Sensor, den jedoch niemand einsetzen will.“
Marco Gysel, Product Manager
Eine wesentliche Herausforderung bei der Miniaturisierung des CO2-Sensors lag in der Art der Lichtquelle für das Messverfahren. Herkömmliche CO2-Sensoren basieren beinahe ausschliesslich auf einfachen Glühbirnen, die jedoch für die angestrebte Sensorgrösse zu gross sind. Hier kamen der Entwicklungsingenieur Sebastian Raab und seine Abteilung für MEMS-Technologie ins Spiel, die sich der Entwicklung einer alternativen Lichtquelle widmeten. Nach umfassender Recherche sowie zahlreichen Versuchen fanden sie eine Lösung, die ebenfalls neuartig im Bereich der CO2-Sensorik war. Dank dieser konnte der Sensor auf seine finale Grösse von 10.1 x 10.1 x 6.5 mm3 miniaturisiert werden.
„Normalerweise beginne ich mit dem Sammeln von Ideen: Was steht in der Literatur? Was wurde bereits angewendet? Was benutzen wir bei Sensirion? Danach geht es hauptsächlich um das optimale Zusammensetzen dieser Bausteine. Das Ziel dabei ist immer, die einfachste und günstigste Lösung zu finden. In der Entwicklung mag eine komplexe Lösung machbar sein, in der Produktion von hunderttausend Stück stellt sie jedoch einen grossen Nachteil dar.“
Sebastian Raab, Senior R&D Engineer



