Autoren: Andries Bosma (Product Manager / Gas Flow), Manuel Eckstein (Key Account Manager / HVAC)
In unserer modernen industrialisierten Welt sind Filter und saubere Luft ein unzertrennliches Paar. In den letzten Jahrzehnten hat die Filterindustrie grosse technologische Fortschritte gemacht. Mit neuen Materialen und Designs, Fortschritten in der Vliesherstellung und Filterfaltung, sowie neuen Entwicklungen wie nanotechnologischen Beschichtungen, wurden Filter effizienter, zuverlässiger und kompakter. Auch die Ansprüche an die Filterindustrie haben sich verändert. Der Zweck von Filtern beschränkt sich nicht mehr auf effiziente Staubzurückhaltung. Mit steigenden Energiepreisen und einem erhöhten Umweltbewusstsein müssen Filter heute auch den Energieverbrauch minimieren.
Potenzial und Grenzen der Luftfiltrierung
Weltweit stehen Filter in vielen Industrien und Applikationen im Einsatz. In Motorfahrzeugen wird die angesaugte Luft gefiltert, um Motor und Luftmassensensor vor Kontamination zu schützen. Kabinenluftfilter versorgen zudem den Fahrer und seine Passagiere mit sauberer und gesunder Atemluft. In der Medizintechnologie reinigen und dekontaminieren Filter die Luft in Beatmungsgeräten und erhöhen so die Sicherheit der Patienten; in der Nahrungs- und Pharmaindustrie sterilisieren sie die Luft in aseptischen Verpackungsprozessen; und in der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik (HLK) gewährleisten Filter ein gutes Raumklima oder unterstützen einen sauberen Verbrennungsprozess in Gas-Brennern. Vor einigen Monaten hat die Weltgesundheitsorganisation WHO einen neuen Bericht zur städtischen Luftverschmutzung vorgestellt, gemäss dem mehr als 80% der urbanen Bevölkerung einer Luftqualität ausgesetzt ist, die über der WHO-Grenzwerte liegt. Luftfiltertechnik wird eine wichtige Rolle spielen müssen, um diese Statistik in Zukunft zu verbessern.
Filter können ihre Funktion nur dann wahrnehmen, wenn sie unbeschädigt und ihre Poren nicht verstopft sind. Um einen ökonomischen, sicheren und adäquaten Betrieb zu gewährleisten, müssen sie deshalb regelmässig ersetzt werden. Blockierte Filter können zu einer Unterversorgung mit Luft, verminderter Energieeffizienz, lärmenden Ventilatoren, einer reduzierten Filterleistung und damit letztlich zu einer Beschädigung des Filters selbst führen. Je nach Anwendung kann dies unangenehme bis gefährliche Folgen haben. Bei Beatmungsgeräten kann ein Loch im Filtergewebe das Leben des Patienten gefährden und bei Fahrzeugen reduziert ein verstopfter Filter die Effizienz und beschleunigt die Alterung des Motors. Generell bilden feuchte und verschmutzte Filter einen Nährboden für Schimmel und Bakterien. Deshalb ist es wichtig, den Zustand eines Filters zu überwachen und ihn rechtzeitig zu ersetzen.
Zustandsabhängige Wartung
Während im Luftqualitäts-Management und in der Filtertechnik in den vergangenen Jahren grosse Fortschritte erzielt wurden, stagnierte die Filterüberwachung auf bescheidenem Niveau. Meist werden Filter auch heute noch nach vorgegebenen Service-Intervallen, aufgrund optischer Inspektion durch einen Techniker oder basierend auf rudimentären Druckschaltern ausgetauscht. In der Praxis bedeutet dies, dass Filter meist zu spät ersetzt werden, was einerseits zu einer reduzierten Betriebssicherheit, Energieeffizienz und Leistungsfähigkeit der Anwendung führt, und anderseits den Filterherstellern niedrigere Umsätze beschert.
In den letzten Jahren hat die produzierende Industrie zunehmend auf zustandsabhängige Wartung (Condition Based Maintenance) umgestellt. Dabei wird der Zustand von Verschleissteilen von Sensoren überwacht und eine Wartung nur dann ausgeführt, wenn gewisse Indikatoren eine abnehmende Leistungsfähigkeit oder einen bevorstehenden Ausfall der Komponente anzeigen. Dieser Trend wird der Filterindustrie bei der Markteinführung neuer Filterüberwachungssysteme helfen.
Verwendete Technologien
Je verschmutzter ein Filter, desto grösser ist der Widerstand, den er dem Luftfluss entgegensetzt. Wird in einem System der Durchfluss auf konstantem Niveau gehalten, führt dies zu einem erhöhten Differenzdruck über dem Filterelement. Bei vielen Ventilatoren reduziert sich der Durchfluss bei wachsendem Widerstand aber, womit die zunehmende Blockierung primär zu einem reduzierten Luftfluss führt.







